Allgemeines
Alpha-2-Antiplasmin ist ein Sofortinhibitor des Plasmins. Es bildet mit freiem Plasmin einen aktiven Komplex. Alpha-2-Antiplasmin wird in den Hepatozyten synthetisiert und gilt als der wichtigste physiologische Inhibitor der Fibrinolyse. Nach kovalenter Verknüpfung an ältere Fibringerinnsel durch Faktor XIIIa schützt es diese vor Abbau durch Plasmin und fördert somit die Wundheilung. Die Halbwertszeit beträgt 2,6 Tage.
Ein ausgeprägter alpha-2-Antiplasminmangel geht einher mit einer erhöhten Blutungsneigung. Ein genetisch bedingter alpha-2-Antiplasminmangel ist extrem selten und führt zu schweren Hämophilie-ähnlichen Blutungen.
Bewertung
Erniedrigt: hereditär, erworben bei Hyperfibrinolyse, Lysetherapie (z.B. Streptokinase), Leberzirrhose, Promyelozytenleukämie;
erhöht: bei Diabetes mellitus.
Störungen: Plasmin-Inhibitoren wie Aprotinin können zu erhöhten Ergebnissen führen.
Indikation
Diagnose einer verminderten Synthese, z.B. bei V.a. Hyperfibrinolyse, Verbrauchskoagulopathie, oder nach Operationen an Organen mit hohem Gehalt von Plasminogenaktivatoren, Kontrolle der fibrinolytischen Therapie, V.a. erworbene Synthesestörung bei Hepatopathie (Leberzellschaden), V.a. kongentalen alpha-2-Antiplasmin-Mangel.
Schlüsselworte
antiplasmin, antiplasmine
Verwendung in