Allgemeines
Influenza-Viren gehören zu den Orthomyxoviren und werden in drei Gruppen A, B und C eingeteilt. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt über Aerosole und erscheint nach einer Inkubationszeit von 1-5 Tagen klinisch bei Typ A und Typ B als "Erkältungskrankheit" mit den dazugehörigen Symptomen (Fieber, Schnupfen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Husten etc.).
Bei Säuglingen und Neugeborenen werden schwere Krankheitsbilder mit pulmonaler und kardialer Beteiligung beobachtet. Als Komplikationen können Otitis media, Sinusitis oder Tracheitis und Pneumonie auftreten. Darüber hinaus werden bei Influenzainfektionen Myositiden, Myokarditiden, ZNS-Infektionen (Postinfluenza-Enzephalitis) beobachtet. Typ C-Infektionen verlaufen meist subklinisch.
Impfung: Im Gegensatz zu Impferfolgen bei anderen Virusinfektionen ist aufgrund der Plastizität des genetischen Materials (Antigenshift, Antigendrift) kein umfassender anhaltender Impfschutz zu erzielen. Impfungen können gegen schon bekannte Influenzatypen schützen, aber nicht gegen neu entstandene Subtypen, bzw. Mutanten.
Parainfluenza-Viren (PIV) gehören zu den Paramyxoviren, sind weltweit bei Mensch und Tier verbreitet (z.B. enzootische Bronchopneumonie des Rindes) und sind lokal an den Schleimhäuten des Respirationstrakts assoziiert. Zumeist verlaufen PIV-Infektionen klinisch inapparent, können aber im Zusammenhang mit endogenen und exogenen Stressoren sowie bakteriellen und viralen Begleitinfektionen zu schweren Erkrankungen des Respirationstrakts (Bronchopneumonie) führen.
Die Infektion erfolgt aerogen; die Durchseuchung im Bestand ist hoch. Der Nachweis erfolgt mittels RNA-Nachweis oder Antikörperbestimmung, seltener durch Anzüchtung in speziellen Zellkultur (Differenzierung anhand von HAH und NT, cpE). Die Therapie erfolgt symptomatisch und ist v. a. gegen die bakteriellen Sekundärinfektionen gerichtet. Eine spezifische Bekämpfung (Impfung) wird nur beim Rind durchgeführt.