Allgemeines
Das Japan B-Enzephalitis-Virus gehört zu den Arboviren, Gattung Togaviridae und gilt als Erreger der Japanischen Enzephalitis. Es existieren mehrere Subtypen des Virus, bisher konnten die Varianten Nakayama und JaGar-01 identifiziert werden. Die Japanische Enzephalitis ist eine Zoonose - das Erregerreservoir (Hauptwirte, Reservoirwirte) bilden vor allem wildlebende Vögel (unter anderem Reiher), aber auch Reptilien und Fledermäuse. Zwischenwirte für die Infektion des Menschen sind häufig Haustiere (Schweine, Pferde). Als Vektoren dienen Mücken der Gattungen Culex und Aedes, die die Erreger über Stiche weitergeben.
Klinische Symptome: In den meisten Fällen verläuft die Infektion mild oder sogar asymptomatisch. Bei schwererem Verlauf stellt sich nach einer Inkubationszeit von 5-15 Tagen ein grippeähnliches Krankheitsbild mit Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen ein. Befällt das Virus das Zentralnervensystem (ZNS), entwickelt sich eine Enzephalitis mit Bewusstseinstrübung, Krampfanfällen, Reflexstörungen, Paresen und Meningitiszeichen, die in ca. 30% der Fälle tödlich enden kann. Bei einem weiteren Drittel blieben dauerhafte neurologische Ausfälle zurück. Bei entsprechender Exposition kann die Verdachtsdiagnose aus dem klinischen Bild gestellt werden.
Weiterführende Labordiagnostik zeigt im Blutbild ein Leukozytose, im Liquor lymphozytäre Pleozytose bei normalem Glucosespiegel. Differentialdiagnosen stellen die zerebrale Malaria, eine bakterielle Meningitis oder das Reye-Syndrom dar.