IgA, sekretorisch | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
IGAS
IgA, sekretorisch
Sputum
2 ml
EIA

IgA, sekretorisch

Allgemeines

Das sekretorische Immunglobulin A besteht aus zwei IgA-Molekülen, der J-Kette und einer sekretorischen Komponente. Die Polymerisierung zum sIgA findet nur in den Schleimhäuten statt; sie ist für den Transport durch die Epithelzellen notwendig. Die IgA-Moleküle binden an der lumenabgewandten Seite an einen Rezeptor und werden durch die Zelle geschleust. Bei der Freisetzung im Lumen bleibt ein Teil des Rezeptors am entstandenen IgA-Dimer hängen - die sekretorische Komponente. Sie schützt die Immunglobuline vor der Zersetzung durch Verdauungsenzyme und vor mikrobiellen Angriffen.
Die Bildung des sekretorischen IgA erfolgt unabhängig von der Serum-IgA Synthese. Somit bedeutet ein Mangel an Serum IgA nicht zwangläufig ein Fehlen von sekretorischem IGA. Zur Abgrenzung einer lokalen IgA-Defizienz von systemischem IgA-Mangel ist eine gleichzeitige Bestimmung von Gesamt-IgA sinnvoll. Bei Mangel von sekretorischem IgA ist die Inzidenz von Allergien und Asthma sowie von Autoimmunerkrankungen erhöht. Aufgrund der häufigen Assoziation mit einem gleichzeitigen IgG2-Mangel ist eine quantitative IgG-Subklassenbestimmung zu empfehlen.

Präanalyse

Vorbereitung:
1. Bei der Probennahme muss es sich um Speichel handeln, nicht um Sputum aus dem Rachenraum
2. 30 Minuten vor den Probennahmen keine Medikamente einnehmen, nicht essen, trinken, Zähneputzen (auch kein Mundwasser), rauchen oder Kaugummi kauen
3. Blutbeimengungen müssen vermieden werden. Bei akutem Zahnfleischbluten sind die Testergebnisse nicht verwertbar

Bei der Entnahme der Probe gehen Sie bitte wie folgt vor:
1. Die Speichelprobe sollte morgens ca. 30 Minuten nach dem Aufwachen genommen werden
2. Geben Sie den Speichel durch den Strohhalm in das Probengefäß. Das Gefäß sollte möglichst bis zur Hälfte mit Speichel gefüllt sein
3. Schließen Sie den Deckel des Probengefäßes sorgfältig
4. Etikett mit Name, Datum und Uhrzeit beschriften und auf das Probengefäß kleben
5. Beim Anbringen weiterer Etiketten (z.B. Barcodelabel) ist darauf zu achten, dass die Entnahmeuhrzeit der Probe sichtbar bleibt

Speichel1probe.JPG

Bewertung

Vermindert: bei rezidivierenden Infektionen der Schleimhäute, Atopien und humoralen Immundefekten

Indikation

V.a. IgA-Mangel, Abklärung chronischer Infekte im HNO-Bereich, gehäuftes Auftreten von Infektionen der Schleimhäute, Atopien, humorale Immundefekte

Verwendung in