Allgemeines
Methylethylketon besitzt ein ähnliches Lösevermögen wie Aceton und wird in Lacken häufig an Stelle von Ethylacetat verwendet; der intensive Geruch beschränkt jedoch die Anwendung.
Stoffwechsel: Methylethylketon wird gut über den Gastrointestinaltrakt und die Lunge, weniger gut über die Haut resorbiert. Im Intermediärstoffwechsel wird es zum Teil oxidativ zu C0 2 und H20 metabolisiert und im Urin ausgeschieden. Der größere Teil wird in unveränderter Form über die Lunge abgeatmet.
Klinische Symptome bei Intoxikation: Lokale Schleimhautreizung: Konjunktivitis, bei Flüssigkeitskontakt schwere Hornhautschäden; Pharyngitis, Speichelfluß, Bronchitis, Ösophagitis und Gastroenteritis mit Hämatemesis und Meläna. Resorptivwirkung: Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, evtl. leichte Erregung, Ataxie, Somnolenz, Narkose, Koma, Atemstörung; Gesichtsrötung, Kollaps mit Blutdruckabfall und Tachykardie; Acetonämie, metabolische Azidose, Hyperglykämie ohne Glukosurie. Leber-, Nieren- und Pankreasschädigung wurden beobachtet.
Chronische inhalative Vergiftung: Rhinitis, Müdigkeit, Kopfschmerzen; keine Dauerschädigung dadurch. Chronischer Hautkontakt kann durch Entfettung zu Ekzem führen.