Stuhlproben | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin

Stuhlproben

Allgemeines

Materialgewinnung

Der Stuhl sollte in ein sauberes Gefäß (desinfizierte Bettpfanne) oder in eine frisch gespülte Toilettenschüssel entleert und anschließend in saubere, dicht schließende Röhrchen gefüllt werden.

V.a. darmpathogene Bakterien

Mit dem im Transportgefäß enthaltenen Löffelchen ist bei V. a. darmpathogene Bakterien eine mindestens walnussgroße Menge zu entnehmen, bei flüssigem Stuhl ca. 2 bis 3 ml. Blutige, schleimige oder eitrige Anteile sollten bevorzugt entnommen werden. Zudem sollte die Entnahme von verschiedenen Stellen erfolgen. Nachweis von Antigenen, immunogenen Substanzen (Helicobacter pylori, Tumormarker, Blut): Mit dem im Transportgefäß enthaltenen Löffelchen ist eine mindestens haselnußgroße Menge (ca. 5g) zu entnehmen, bei flüssigem Stuhl ca. 1 bis 2 ml.

Nachweis von pankreatischer Elastase 1

Mit dem im Transportgefäß enthaltenen Löffelchen ist eine mindestens haselnußgroße Menge (ca. 5g) zu entnehmen, bei flüssigem Stuhl ca. 1 bis 2 ml. Eine Spaltung des Enzyms geschieht nicht während der Passage durch Dünn- und Dickdarm und das Enzym bleibt stabiler im Darm. Somit ist der Test auch geeignet bei Enzymsubstitution.

V. a. Parasitenbefall

Bei V.a. Parasitenbefall sollte das Stuhlgefäß zur Hälfte gefüllt sein. Wird vom Patienten eine größere Stuhlmenge abgesetzt, sollte das Material für die Einsendung aus den weicheren Anteilen entnommen werden. Da Wurmeier und Protozoenzysten nicht kontinuierlich in gleicher Zahl ausgeschieden werden, sollten mindestens drei Stuhlproben untersucht werden, wobei der Abstand zwischen den Proben idealerweise 1-3 Tage betragen sollte. Bei V. a. Parasitenbefall kann für Transportzwecke eine SAF-Lösung im Labor angefordert werden, die die Parasiten fixiert. Dazu wird eine haselnussgroße Stuhlprobe in die Lösung gebracht und unter kräftigem Schütteln vermischt. Daneben sollte dann jedoch stets eine native Stuhlprobe für serologische Untersuchungstechniken (Antigen-ELISA) zusätzlich eingesandt werden.

V. a. Oxyurenbefall

Für den Nachweis von Eiern von Enterobius vermicularis (Oxyuren) ist Stuhl als Material nur bedingt geeignet. Der Nachweis erfolgt mithilfe eines perianalen Abklatschpräparates. Dazu wird frühmorgens, ohne dass der Perianalbereich vorher gereinigt wird und möglichst vor dem ersten Stuhlgang, über die Analöffnung und die gespreizten Perianalfalten ein Klarsicht-Klebestreifen geklebt, anschließend abgezogen und auf einen Objektträger geklebt. Bei Verdacht sollten mindestens drei diagnostische Versuche unternommen werden.

Probentransport

Stuhlröhrchen bzw. Begleitschein mit Patientendaten, klinischen und anamnestischen Angaben (z.B. Z.n. Auslandsaufenthalt oder V.a. Lebensmittel-Intoxikation) beschriften. Möglichst rascher Probentransport, d.h. auf keinen Fall mehrere Stuhlproben sammeln und dann ins Labor transportieren. Zwischenlagerung bei mehr als 4h bei 4-6°C, für den sicheren Nachweis von Campylobacter spp., Shigellen und Vibrionen sollten 4h jedoch möglichst nicht überschritten werden. Extreme Temperaturen vermeiden!