Masern-Virus | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Serum
1 ml
CLIA
Liquor
ELISA
Serum
1 ml
CLIA
EDTA
FREMDLEIS
Liquor
1 ml
RTPCR

Masern-Virus

Allgemeines

Zur Familie der Paramyxoviridae gehörend, führt das Masern-Virus zu einer weltweit verbreiteten Infektionskrankheit, für die Menschen aller Altersklassen ohne Antikörper empfänglich sind und mehr als 95% erkranken. Das Masern-Virus tritt durch Tröpfcheninfektion über die Schleimhäute des Oropharynx und der Konjunktiva ein, vermehrt sich zunächst lokal sowie in den regionalen Lymphdrüsen und breitet sich schließlich nach Vermehrung in den B- und T-Lymphozyten und in den Makrophagen zum Respirations-, Gastrointestinal-, Urogenitaltrakt, zur Haut und zum Zentralnervensystem aus.
Klinische Symptome: nach einer Inkubation von 10-12 Tagen beginnt die Erkrankung mit einem uncharakteristischen Katarrh der oberen Luftwege und der Bindehäute. Zusätzlich entwickelt sich Fieber, gelegentlich Erbrechen oder Krampfanfälle. Am 2.-3. Tag erscheinen kalkspritzerartige Flecken auf den Wangenschleimhäuten, ein Enanthem am weichen Gaumen sowie Urtikaria. Ein paar Tage danach beginnt das zweite, über den ganzen Körper sich ausbreitende exanthematische Stadium, das von einem erneuten Fieberanstieg begleitet ist. Innerhalb von 1-2 Tagen kommt das Exanthem zur vollen Entfaltung und beginnt dann rasch abzulassen. Dabei erlischt gleichzeitig die Infektiosität des Krankheitsprozesses.
Komplikationen können sein: Masenpneumonie, Masernkrupp, Masernotitis, Masernenzephalitis.
Schwangerschaft: Masern- (und Mumps)-Infektionen und -erkrankungen in der Schwangerschaft kommen in Deutschland selten vor, da zur Zeit bis zum gebärfähigen Alter noch 96 bis 98 Prozent der Frauen die natürliche Infektionen vor der Schwangerschaft durchgemacht haben, Antikörperpositiv und geschützt sind. Bei Masern und Mumps-Kontakt in der Schwangerschaft sollte schnell die Immunitätslage bestimmt werden und bei den seronegativen Schwangeren die passive Prophylaxe mit Immmunglobulin durchgeführt werden. Durch die frühzeitige Gabe wird eine im Erwachsenenalter und besonders in der Schwangerschaft oft schwer verlaufende Masernerkrankung entweder vollkommen verhütet oder nur mit geringen Symptomen auftreten.
Im Falle einer unbeabsichtigten Impfung mit Masern- oder Mumpslebendimpfstoff bei bestehender Gravidität sieht man keine Indikation zur Interruptio, da keine schädlichen Effekte der Impfung für die kindliche Frucht zu erwarten sind. Eine Lebend-Impfung sollte nur vor der Schwangerschaft durchgeführt werden.