Allgemeines
Folsäure (Pteroyl-Monoglutaminsäure, PGA) wird von Pflanzen und Bakterien der Darmflora gebildet und ist in vielen pflanzlichen und tierischen Geweben (Gemüse, Pilze, [Bier-]Hefe, Leber, Milch) enthalten. Die Carrier-vermittelte Resorption findet im Duodenum und Jejunum statt. Die Größe des Folsäurespeichers wird durch den intraerythrozytären Folsäuregehalt widergespiegelt, wenngleich der latente Mangelzustand durch die Serumfolsäure empfindlicher erfaßt wird. Folsäure ist notwendig für die Purinsynthese und als Coenzym für den Aminosäuremetabolismus. Gewebe/Zellen mit hoher Proliferation reagieren am empfindlichsten auf einen Mangel, darunter in ersten Linie die Blutzellen, dann aber auch Schleimhäute und Knochen. Erstes Symptom eines Folsäuremangels ist neben dem verminderten Folat im Vollblut das Auftreten hypersegmentierter Granulozyten, weiterhin kommt es zu Schleimhautveränderungen, neurologischen und psychiatrischen Störungen und letztlich zur Megaloblasten-Anämie. Erhöhter Bedarf besteht in der Schwangerschaft, bei Frühgeburten, Laktation, Wachstumsphase, bei Infekten, hämolytischen Anämien, Hämodialyse, generalisierten und malignen Tumoren.