Protein S | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Protein S - Aktivität
Protein S ist ein sehr empfindlicher Parameter. Zur Bestimmung sollte nur gefrorenes Plasma eingesetzt werden. Entzündungsreaktionen führen physiologischerweise zur Verminderung der Protein S-Aktivität.
Citrat-Plasma, gefroren
3 ml
KOAG
Protein S Genetik
Einwilligungserklärung für genetische Untersuchungen ist erforderlich !
EDTA
SEQ
Citrat-Plasma, gefroren
3 ml
TURB
Citrat-Plasma
3 ml
EIA

Protein S

Allgemeines

Protein S ist ein Inhibitor der plasmatischen Blutgerinnung. Es bildet als Kofaktor einen Komplex mit dem aktivierten Protein C (Ca). Protein S zirkuliert im Plasma normalerweise zu 60% an C4b-binding protein gebunden, nur ca. 40% liegen in freier Form vor und nur diesem ungebundenen Anteil kommt Cofaktor-Funktion zu. Aktiviertes Protein S kann durch zwei Plasmaproteine, Protein C-Inhibitor und ±1-Antitrypsin in spezifischer Weise gehemmt werden.
Durch Protein S wird die Bindung zwischen Protein C und Phospholipidoberflächenmembranen erleichtert und es wird die Reaktion des aktivierten Protein C mit den Faktoren V und VIII um den Faktor 30 beschleunigt.
Wesentlichste Ursachen des Protein-S-Mangels sind Mutationen im Protein-S-alpha-Gen (PROS1-Gen). Bislang sind mehr als 100 verschiedene Mutationen im PROS1-Gen beschrieben, die mit einem Protein-S-Mangel assoziiert sind.
Der angeborene Protein S-Mangel unterteilt sich in mehrere Typen:
* Typ I: Quantitativer Defekt, Verminderung von gesamtem und freiem Protein S sowie der Protein S-Aktivität
* Typ II: Qualitativer Defekt, verminderte Protein S-Aktivität bei normaler Konzentration an freiem und gesamtem Protein S
* Typ III: Quantitativer Defekt, freies Protein S und Protein S-Aktivität vermindert bei normaler Plasma-Konzentration von gesamtem Protein S.
Die Ausprägung des klinischen Phänotyps und das Erkrankungsalter werden durch Art und Lokalisation von Mutationen im PROS1-Gen beeinflusst. Sehr selten ist der homozygote oder kombiniert heterozygote Protein S-Mangel, der häufig zu perinataler Purpura fulminans oder massiven Thrombosen mit letalem Ausgang führt. In der Regel weisen diese Patienten eine Protein S-Aktivität von < 5% auf.
Wichtig ist die Abgrenzung zum erworbenen Protein S-Mangel, der häufig im Zusammen hang mit Entzündung, Sepsis, Verbrennung, Polytrauma, Vitamin K-Mangel oder großen Operationen auftritt. Die Einnahme von Ovulationshemmern senkt ebenfalls die Protein S-Aktivität, sodass in diesen Fällen die untere Grenze des Normbereichs für die Protein S-Aktivität bei 50% liegt.