Cysticerkose | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Verfahren
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
Serum
1 ml
WBLOT
Zystizerkose-AK (Taenia solium) IgG
Screening test (tissue form)
Serum
1 ml
EIA
Liquor
1 ml
FREMDLEIS

Cysticerkose

Allgemeines

Zystizerkose ist die Bezeichnung für einen Befall des Menschen mit Larven des Schweinebandwurms (Taenia solium). Die Larven werden auch Zystizerken genannt. Der Mensch infiziert sich durch orale Aufnahme von Eiern des Schweinebandwurms. Dies geschieht meist durch die unabsichtliche Aufnahme infizierten Kots des Endwirts. Auch durch den Verzehr finnenhaltigen Schweinefleisches kann es zu einem Bandwurmbefall kommen. Bei Menschen, die den Bandwurm bereits in sich tragen, ist eine erneute Autoinfektion möglich. Durch frühzeitige Reifung der Larve im Ei noch im Hauptwirt kann es zu einer endogenen Autoinfektion kommen, die eine Zystizerkose bei bestehendem Bandwurmbefall auslösen kann.
Klinisches Bild: Aus aufgenommenen Eiern können sich nach 10 Wochen Larven entwicklen. Die sog. Cysticerci cellulosae (Larven) sind vor allem in subkutanem und intermuskulärem Gewebe, dann im Auge (okuläre Cysticerkose) und selten im Gehirn (Neurocysticerkose). Bei Befall der Skelettmuskulatur treten Myalgien und Paresen auf, besonders wenn verkalkte Cysticerken Druck auf benachbarte Nerven ausüben (Lebensdauer der Larven 3 Jahre). Bei der Neurocysticerkose handelt es sich um ein schwerwiegendes Krankheitsbild, eventuell mit letalem Ausgang (Lebensdauer der Larven 10 Jahre). Stärke und Art der Symptome hängen vom Ort der Cysticerken ab. Man findet neurologische Herdsymtome, fokale und generalisierte Krampfanfälle und Psychosen. Des öfteren sind die Cysticerken auch in den Ventrikeln lokalisiert (erhöhter Liquor- und Hirndruck). Cysticerken des Rückenmarks verursachen sensible und motorische Ausfälle bis hin zu einer Querschnittssymptomatik. Die okuläre Cysticerkose resultiert in Sehstörungen und manchmal einem Exophthalmus.
Diagnostik: Bei einer Zystizerkose fällt eine Eosinophilie im Blutbild auf. Die Diagnose erfolgt durch serologische Nachweismethoden. Eingesetzt werden beispielsweise indirekte Hämagglutination, Immunfloureszenztests und Immunoblots (Western Blot) oder ELISA. Am schnellsten ist eine mikroskopische Untersuchung auf Bandwürmer aus dem Stuhl. Weitere Verfahren sind bei Verdacht auf Haut-Cysticerkose eine Probeexcision (z.B. von Hautveränderungen) Bei Verdacht einer Neurocysticerkose helfen oft bildgebende Verfahren (CT, MRT). Bei okulärer Cysticerkose ist eine Augenspiegelung empfehlenswert.