Allgemeines
Die Erythropoese unterliegt einer rückgekoppelten Sauerstoff-abhängigen Regulation durch den hämatopoetischen Wachstumsfaktor Erythropoetin, welcher hauptsächlich (zu 90%) in den Nieren (zu ca. 10% in der Leber) gebildet wird. Der physiologische Reiz für die Erythropoetinbildung ist ein Sauerstoff-Mangel. Erythropoetin fördert die Differenzierung der Stammzellen I. Ordnung zu Erythroblasten sowie die weitere Zellentwicklung.
Präanalyse
Es besteht eine zirkadiane Rhythmik, Proben zur Bestimmung von Erythropoetin sollten vormittags abgenommen werden.
Bewertung
Erhöht: Systemischem Sauerstoff-Mangel (Anämien, kardiale/pulmonale Insuffizienz), lokalem Sauerstoff-Mangel (Nierenzysten, Hydronephrose), Hypernephrom (paraneoplastische Erythropoetinbildung);
erniedrigt: Polyzythämia vera (Proliferation der Erythropoese), Niereninsuffizienz (renale Anämie).
Indikation
Niereninsuffizienz
Schlüsselworte
EPO, Anämie, anémia, Vaquez, anaemia
Verwendung in