Allgemeines
Bei Besiedlung des Organismus mit Streptokokken reagiert der Körper mit Bildung von Antikörpern gegen das von Streptokokken gebildetete Toxin Streptolysin. Wegen der molekularen Antigenähnlichkeit des Streptolysins mit verschiedenen organständigen Gewebestrukturen (z.B. Herzmuskelsarkolemm) wirken die vom Körper gebildeten Antistreptolysin-Antikörper nicht nur gegen Streptokokken, sondern ebenfalls destruierend in verschiedenen Organen und manifestieren sich dort. Es entsteht eine Streptokokkenfolgeerkrankung mit Tendenz zum chronischen Verlauf. Zur Diagnosesicherung eines Streptokokkenbefalls wird die Bestimmung von Anti-Streptokokken-Hyaluronidase und Anti-Streptokokken-DNase B empfohlen. Der ASL-Titer steigt rund 4-8 Wochen nach einer Streptokokkeninfektion (Streptococcus pyogenes) des Respirationstraktes an (nicht oder nur selten nach Hautinfektionen) und fällt dann über Wochen oder Monate hinweg langsam wieder ab. Einzeltiter erlauben keine Aussage. Nur ein mindestens zweifacher Titeranstieg belegt eine kürzlich vorausgegangene Infektion. Weiterhin haben ca. 80-85% aller Patienten mit akutem rheumatischem Fieber einen erhöhten ASL-Titer.
Bewertung
Pathologische Werte sind als Zeichen einer Auseinandersetzung des Organismus mit Streptokokken zu werten. Eine Kontrolle des Titers nach 2-3 Wochen ist zu empfehlen. Bei signifikantem Anstieg oder persistierender pathologischer Titerhöhe über mehrere Wochen ist eine erneute antibiotische Therapie als Prävention einer Sekundärerkrankung auch nach behandelter Primärerkrankung zu diskutieren.
Falsch positive Ergebnisse können auftreten bei Erhöhung der Serum-beta-Lipoproteine, Lebererkrankungen und anderen bakteriellen Infekten.
Indikation
Prävention von Streptokokken-Folgeerkrankungen: rheum. Fieber, Chorea minor, Glomerulonephritis
Schlüsselworte
ASL
Verwendung in