Allgemeines
Barbiturate finden Verwendung als Sedativa, als Hypnotika, als injizierbare Narkotika, als Antiepileptika und als funktionelle Antagonisten bei Vergiftungen mit konvulsiv wirkenden Stoffen (z.B. DDT, Strychnin) oder nach Überdosierung von Lokalanästhetika. Als Wirksubstanzen kommen Thiopental oder Phenobarbital zum Einsatz.
Nebenwirkungen bei höheren Dosen sind Schläfrigkeit am Tage, Gleichgewichtsstörungen, Ataxie, aber auch unbestimmte gastrointestinale Beschwerden und Hautreaktionen (Ödeme, Exantheme, exfoliative Dermatitis). Als Entzugserscheinungen nach häufigem Barbituratmißbrauch können Übererregbarkeit, Tremor, Schwächegefühl und Angst bis hin zu Krämpfen und toxisch bedingten Psychosen (Delirium tremens) auftreten.
Barbiturat-Vergiftungen als Suizidart äußern sich in Bewußtlosigkeit, Atem- und Herzstillstand und Kreislaufversagen. Wegen ungleichen Kompartimentverteilungen im Gewebe und Gefäßsystem können intermittierende Wachperioden auftreten. Die Barbiturataufnahme erfolgt bereits im Magen, die renale Ausscheidung kann durch Alkalisierung des Harns mit NaHCO3 beschleunigt werden.