Allgemeines
Beryllium ist ein silberweißes, sehr hartes Leichtmetall von außerordentlicher Korrosionsbeständigkeit und wird vor allem als Berylliumaluminiumsilikat (unter anderem in Edelsteinen) gewonnen. Weitere Berylliumverbindungen sind Nitrate und Sulfate, Oxide, Hydroxide, Fluoride. Als leichte nichtrostende Metallegierung findet Beryllium Verwendung bei Bau und Herstellung von Flugzeugen, Raketen, Schiffsschrauben, Reaktoren, Uhren, Computern, Transistoren, chirurgischen und anderen Instrumenten; als Oxide wird es für Zündkerzen, Isoliermaterial und als Moderator in Atomreaktoren, als Salze zur Glasherstellung und als Katalysator verwendet.
Stoffwechsel: Beryllium wird langsam resorbiert, entweder über die Haut oder nach oraler Aufnahme. Beryllium wird hauptsächlich im Knochen eingelagert, in geringeren Mengen auch in die Niere und in die Zellen des retikuloendothelialen Systems von Leber, Milz und Lymphknoten. Nach Inhalation verbleiben unlösliche Verbindungen größtenteils in der Lunge. Die Ausscheidung erfolgt rascher als die Aufnahme, vor allem über den Stuhl, nach i.m.-Applikation auch über die Niere. Beryllium hemmt bereits in geringer Konzentration viele Enzyme, insbesondere die alkalische Phosphatase. Es stört die DNS-Replikation. Die Berylliumproteinkomplexe lösen in vivo eine zelluläre Immunantwort aus, so daß sich die chronische Berylliumerkrankung als Antigen-Antikörper-Reaktion deuten läßt, ausgelöst durch eine Funktionsstörung der Nebennierenrinde, die zu einer Mobilisierung von Beryllium aus Skelett und Lunge führt.
Toxizität: für akut toxische Wirkungen ist überwiegend inhaliertes Beryllium verantwortlich zu machen. Betroffen ist die Lunge mit Ausprägung eines toxischen Lundenödems durch Inhalation berylliumhaltigen Staubes oder Rauches, z.B. nach beruflicher Exposition, sowie die Haut durch direkten Kontakt (Kontaktdermatitis mit Rötung, Papeln und Ulzera). In ca. 10% entsteht aus der akuten Erkrankung eine chronische. Die Berylliose kann jedoch auch nach jahrelangem symptomfreien Intervall entstehen. Die Entstehung ist dabei von Dosis und Expositionsdauer unabhängig. Symptome sind trockener Husten und Dyspnoe sowie Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, Schwäche, Schmerzen.