Allgemeines
Dichlormethan (Methylenchlorid, DCM) ist eine organische chemische Verbindung aus der Gruppe der Chlorkohlenwasserstoffe. Es dient als Abbeizmittel für Lacke, Entfettungsmittel und Extraktionsmittel für Koffein sowie als Lösungsmittel für Harze, Fette, Kunststoffe und Bitumen. Außerdem wird es als Kältemittel in Kühlaggregaten eingesetzt.
Dichlormethan wird bei Inhalation gut über die Alveolen der Lunge und bei peroraler Aufnahme über die Schleimhäute des Gastrointestinaltrakts resorbiert. Ein Teil des retinierten Dichlormethan wird mit Hilfe einer funktionellen Oxygenase über Formylchlorid zu Kohlenmonoxid abgebaut, welches in der Atmungskette die Übertragung von Sauerstoff hemmt. Die Halbwertszeit des auf diese Weise im Körper verbleibenden Kohlenmonoxids wird auf etwa 13 Stunden geschätzt. Nur ein geringer Teil wird in unveränderter Form über den Urin eliminiert. Bei Einatmung hoher Dosen über mehrere Stunden können hohe CO-Hämoglobinkonzentrationen auftreten. Die Dämpfe sind schwerer als Luft. Bei der Verbrennung von Dichlormethan kann das gasförmige, hochgiftige Phosgen entstehen.
Toxizität: Die Vergiftungserscheinungen bei hohen Dosen sind durch die Bildung von CO-Hb geprägt, welches den O2-Transport in den Zellen stört. Ursache der Vergiftungssymptome ist eine allgemeine Anoxie. Es können Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindelgefühl und evtl. Dyspnoe auftreten. Bei schwerer Vergiftung können (wegen der langen Halbwertszeit von CO, mit einer gewissen Latenzzeit) zunehmende Müdigkeit, Reizbarkeit, Muskelschwäche, Verwirrtheit, psychomotorische Erregungszustände, Koordinationsstörungen, Blutdruckanstieg, Atemstörungen, Erbrechen, pathologische Reflexe und Krämpfe auftreten. Die Hautfarbe ist dabei hellrot, selten zyanotisch. Der Tod tritt durch Kreislaufinsuffizienz und Koma ein.
Präanalyse
spez. Abnahmesystem
Schlüsselworte
CO-Hb
Verwendung in