Allgemeines
Der LDL-Rezeptor wird in der Leber synthetisiert und ist verantwortlich für die Aufnahme von LDL-Cholesterin in die Zelle. Das auf den LDL vorkommende Apolipoprotein B dient dabei als Ligand des Rezeptors. Beide bilden eine funktionelle Einheit. Deshalb führen Mutationen in der LDL-Rezeptorbindungsregion des Apolipoproteins B, wie auch im LDL-Rezeptor selbst zu einer Anreicherung der cholesterinreichen Lipoproteine im Plasma und damit zum Krankheitsbild der familiären Hypercholesterinämie. Vor allem im Rahmen der Diagnostik von Gefäßsklerose und koronaren Herzerkrankungen kommt der genetischen Analyse des LDL-Rezeptor-Gens eine besondere Bedeutung zu. Das LDL-Rezeptor-Gen liegt auf dem kurzen Arm von Chromosom 19. Bei einem Teil der Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie kann ein genetischer Defekt im LDL-Rezeptor, im Apolipoprotein B, im PCSK9-Gen oder im LDLRAP1-Gen nachgewiesen werden. Klinisch sind die verschiedenen Defektformen nicht voneinander zu unterscheiden. Mit einer Prävalenz von heterozygoten von 1:500 und von homozygoten von 1:1.000.000 gehören die genetischen Störungen des LDL-Rezeptors zu den häufigsten Erbkrankheiten. Labor und klinische Zeichen: LDL-Rezeptormutationen imponieren vor allem durch eine Hypercholesterinämie, häufig als Hyperlipoproteinämie Typ IIa nach Fredrickson. Da auch Mutationen in anderen Genen des Lipidstoffwechsels oft zusammentreffen, treten häufig auch Vermischungen der verschiedenen Stoffwechseleffekte auf, und es liegt eine Hyperlipoproteinämie Typ IIb oder andere Formen von Hyperlipoproteinämie vor. Bei homozygoten Merkmalsträgern kommen oft Xanthome der Strecksehnen vor.
Indikation
massiv erhöhte Gesamt-bzw. LDL-Cholesterin-Spiegel, Verdacht auf eine familiäre Hypercholesterinämie, Risikoabschätzung bei familiärer Häufung
Verwendung in