Allgemeines
Erreger der Legionellose/Legionärskrankheit ist meist Legionella pneumophila. Das gramnegative Bakterium mit über 40 verschiedenen Arten kommt weltweit im Wasser als Umweltkeim vor. Die Übertragung geschieht oft durch Aerosole infizierter Wasseranlagen (Kühltürme, Befeuchtungsanlagen, Duschköpfe, u.a.; 1% der Bevölkerung in Deutschland wird jährlich infiziert, doch nur in 10% kommt es nach einer Inkubationszeit von 2-10 Tagen zur klinischen Manifestation mit akuter Pneumonie, Niereninsuffizienz, relativer Bradykardie und massiven ZNS-Störungen.
Daneben existiert in milder grippeähnlicher Form ohne Pneumonie das Pontiac-Fieber. Hohe Letalität besteht bei immuninsuffizienten Patienten oder vorbestehenden Herz- oder Lungenerkrankungen.
Legionärskrankheit: Multisystemerkrankung mit Pneumonie. Weitgehend uncharakteristisch sind die neurologischen und psychiatrischen Symptome, die einer Legionellenpneumonie vorausgehen können. Oft finden sich unspezifische Laborwerte wie abnormale Leberfunktionstests oder auch pathologisch veränderte Amylasewerte. Der bakteriologische Erregernachweis kann im Akutstadium der Krankheit durchgeführt werden, fällt jedoch oft negativ aus. Mehr Sicherheit bietet der direkte Legionella-DNS-Nachweis mittels PCR.
Antikörper der Serogruppe 1-7 (Legionella pneuophilia: Serogruppe 1) lassen sich mit dem ELISA-Test ca. ab der 2. Woche post infectionem nachweisen. Die Erkrankung ist bei nachgewiesenem Erreger meldepflichtig nach §7 des IfSG.