Allgemeines
Neue klinische Studien belegen, dass der Neopterin-Serumspiegel verlässliche Aussagen über den Verlauf einer Herzinsuffizienz und deren kardiale Komplikationen erlaubt. So wurde bei Patienten mit einem NYHA III - Stadium ein höherer Neopterin-Serumspiegel als bei NYHA II-Patienten und Gesunden bestimmt. Nach einer 12-monatigen Standard-Therapie mit ACE-Hemmern, ß-Blockern und Diuretika zeigten sich ähnliche Ergebnisse: Patienten, die nach Therapie in einem NYHA I/II - Stadium verblieben, hatten weiterhin einen niedrigeren Neopterin-Spiegel. Weiter zeigte sich bei Progression oder klinischer Verbesserung ein hoher oder niedriger Neopterin-Spiegel. Ebenso konnten diese Ergebnisse bestätigen und darüber hinaus zeigen, dass ein initial hoher Neopterin-Spiegel mit der Häufigkeit kardialer Komplikationen und kardialer Mortalität positiv korreliert und somit einen Prognosefaktor der Herzinsuffizienz darstellt.
Ebenso wurde gezeigt, dass Neopterin ein aussagekräftiger Marker für Verlauf und Progression der KHK und ein unabhängiger prädiktiver Marker der kardialen Gesamtmortalität ist. Es wurde demonstriert, dass KHK-Patienten mit einem erhöhten Neopterin-Serumspiegel ein erhöhtes Risiko (5-fach erhöht im Vergleich zu KHK-Patienten mit niedrigem Neopterin-Spiegel) einer raschen Progression der KHK haben. Weiterhin haben KHK-Patienten mit erhöhtem Neopterin-Serumspiegel ein deutlich erhöhtes Risiko, innerhalb von 12-24 Monaten schwerwiegende krankheitsspezifische Komplikationen wie instabile Angina pectoris, Myokardinfarkt oder Herztod zu erleiden. Deshalb kann die Bestimmung des Neopterin-Serumspiegels zur Risikostratifikation bei KHK-Patienten empfohlen werden.
Weitere Erkrankungen, die mit einem erhöhtem Neopterinspiegel einhergehen: | |
Organtransplantation |
Verlaufskontrolle zur Erkennung immunologischer Komplikationen wie Abstoßungsreaktionen und Infektionen |
Infektionen mit Viren, Parasiten oder Bakterien |
Korrelation zur Krankheitsaktivität, Neopterinanstieg vor Serokonversion, Therapiekontrolle |
Autoimmunerkrankungen |
Korrelation zu Aktivität und Ausdehnung der Erkrankung, Therapiekontrolle |
maligne Erkrankungen |
prognostische Bedeutung |
Blutspender-Screening |
Erkennung akuter Infektionen und anderer entzündlicher Erkrankungen |
Präanalyse
Material muss lichtgeschützt versendet werden.
Bewertung
Erhöht: hämatologische Neoplasien, Lymphome, gynäkologische Tumoren (Ovar), Prostata-Tumoren, Bronchial-Tumoren, hepatozelluläres Carcinom, SLE, rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, Autoimmunthyreoiditis, Autoimmundiabetes, CMV, EBV, HIV (Lymphadenopathiestadium, AIDS-Vollbild), Masern, Röteln, Hepatitisviren, TBC, Pilzinfekte, Malaria, Herzinsuffizienz.
Indikation
Therapie-, Proliferationskontrolle, Transplantatüberwachung, Prognosemarker bei der Herzinsuffizienz, prädiktiver Marker bei KHK, Verlaufsbeurteilung und Differentialdiagnose affektiver Psychosen
Verwendung in