Allgemeines
Neopterin: Marker für den Aktivierungszustand des zellulären Immunsystems mit vielfältiger diagnostischer Bedeutung
Neopterin ist eine niedermolekulare Pteridinverbindung, die während der zellulären Immunreaktion von Makrophagen und dendritischen Zellen sezerniert wird. Die Neopterinbildung in diesen Zellen wird durch das Zytokin Interferon-³ induziert, das hauptsächlich von aktivierten T-Helfer-Lymphozyten produziert wird. Da Neopterin im Gegensatz zu Interferon-³ und anderen Zytokinen biologisch inert ist und seine Halbwertzeit nur durch die renale Elimination bestimmt wird, ist zum Nachweis einer Immunaktivierung die Bestimmung des Neopterinspiegels im Serum aussagekräftiger als die Bestimmung von Zytokinspiegeln. Darüber hinaus stellt die Neopterinproduktion von Makrophagen und dendritischen Zellen einen funktionellen Endpunkt der Aktivierung des zellulären Immunsystems dar, weshalb Neopterin als "General-Marker" der Immunaktivierung gilt.
Eine Aktivierung des zelluären Immunsystems beobachtet man im Verlauf von verschiedenen pathologischen Zuständen und Erkrankungen, wie z. B. bei Virus-infektionen, Sepsis, Polytraumen, malignen Tumoren, entzündlichen und Autoimmunerkrankungen, Atherosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei diesen Erkrankungen wird deshalb Neopterin als diagnostischer Marker eingesetzt.