Allgemeines
Hypercalcämie ist eine Komplikation vieler Tumorarten im fortgeschrittenen Stadium und gilt als häufigstes paraneoplastisches Syndrom. Ausgelöst wird die humorale Form dieses Syndroms durch die Produktion von PTH-rP in Tumorzellen. PTH-rP findet sich zu 80 % bei Patienten mit Tumorhypercalcämie erhöht. PTH-rP weist eine Sequenzhomologie mit PTH im aminoterminalen biologisch aktiven Ende auf und bindet sich dabei an den PTH-Rezeptor. Neben der Hypercalcämie findet sich eine Hypophosphatämie oder normale Phosphatwerte, erniedrigtes PTH-intakt und eine erhöhte cAMP-Ausscheidung im Urin.
PTHrP wird physiologisch während der Schwangerschaft in Uterus und Plazenta und während der Lactation in den Mammae exprimiert. Es wird eine Wirkung auf die Mineralisation des fetalen Skeletts angenommen.
Präanalyse
EDTA-Blut innerhalb von 30 Minuten zentrifugieren, das Plasma in ein seperates Röhrchen ohne Zusätze überführen, beschriften und bei -20° tieffrieren. Transport gefroren.
Indikation
V.a. Tumorhypercalcämie z.B. bei Mamma-Ca, Prostata-Ca, Plattenepithel-Ca der Lunge, Hypernephrom
Schlüsselworte
PTHrP, Parathyroid hormone related peptide
Verwendung in