Allgemeines
Wichtige handelsübliche Formen des Titans sind das Dioxid, das Metall sowie das Tetrachlorid. Das Metall sowie seine Legierungen werden in der Luft-und Raumfahrt verwendet, also dort, wo hohe Ansprüche an Festigkeit, geringes Gewicht und Korrosionswiderstand gestellt werden. Titan und Titanlegierungen werden auch seit Jahren in der Medizin und Medizintechnik verwendet. Beispiele dafür sind Dentallegierungen und Zahnimplantate sowie Gelenkersatzteile für Hüfte, Knie, Hand, Ellenbogen, Schulter oder Wirbelsäule.
Toxizität: Perorale Aufnahme oder Inhalation von Titaniumhalogeniden verursacht starke Säureverätzung (durch Hydrolyse Freisetzung von HCl, HF usw.; Verlauf daher wie bei Säure-bzw. Halogenvergiftung. Die meisten der übrigen anorganischen Titaniumverbindungen (sowie Titaniummetall) werden auf Grund ihrer schlechten Löslichkeit kaum resorbiert und sind daher im allgemeinen verschluckt nicht akut toxisch. Als Zahnersatz oder Knochenersatz wird es irreversibel im Körper eingelagert.
Nach Aufnahme organischer Titaniumverbindungen, über deren akute Toxizität nur wenig bekannt ist, muß neben lokalen Reizerscheinungen auf Grund teilweise guter Lipidlöslichkeit mit Resorptivwirkungen (z. B. auf das ZNS) gerechnet werden; abgespaltene Alkohole bzw. Chelatbildner können toxikologisch ausschlaggebend sein. Nach Aufnahme (Inhalation, Hautresorption usw.) von Titaniumcarbonylen Verlauf etwa wie bei Nickel-carbonyl.
Untersuchungen in Bezug auf Gewebebelastung mit Titan ergaben signifikante Erhöhungen der Titan-Konzentration in der Umgebung von Implantaten oder Schrauben. Untersuchungen an Patienten mit länger eingesetzten Endoprothesen zeigten teilweise relativ hohe Titan-Konzentrationen im Blut, die abhängig vom Alter und Korrosionszustand des Implantats waren..