Allgemeines
Die Transferrinsättigung ist ein abgeleiteter Parameter des Eisenstoffwechsels, der sich aus der Konzentration von Eisen und Transferrin im Serum errechnet. Transferrin ist ein Eisen-Transportprotein. Der Wert der Transferrinsättigung erlaubt eine Aussage über den Füllungszustand der Eisenspeicher des Körpers. Eine erniedrigte Transferrinsättigung (ungenügende Beladung des Transferrins mit Eisen) spricht für einen Eisenmangel, eine erhöhte Transferrinsättigung spricht für eine Eisenüberladung (Hämochromatose) oder eine vermehrte Eisenfreisetzung (Hämolyse).
Die Transferrin-Sättigung wird aus dem Serum-Eisen und dem Serum-Transferrin berechnet nach der Formel: Transferrin-Sättigung [%] = Serum-Eisen [µg/dl] / Serum-Transferrin [mg/dl] x 70,9
Die Transferrin-Sättigung ist bei Eisenmangel niedrig, da wenig Eisen vorliegt, aber von der Leber viel Transferrin gebildet wird. Umgekehrt ist sie bei Eisenüberschuss erhöht, da viel Eisen zur Verfügung steht, das Transferrin aber vermindert ist.
Bei erhöhtem Serum-Ferritin kann man mit Hilfe der Transferrin-Sättigung, einen echten Eisenüberschuss (hohe Sättigung) von einer Eisenverteilungsstörung (i.d.R. normale Sättigung) unterscheiden.
Bewertung
Erhöht bei: hämolytischer Anämie, aplastischer Anämie, Anämien durch Vitamin B12-, B6- oder Folsäuremangel, Hämochromatose, multiplen Bluttransfusionen, Lebererkrankungen;
normal bei: Eisenverteilungsstörungen (Tumoranämie, chronische Entzündungen, Rheuma, chronische Niereninsuffizienz);
erniedrigt bei: Eisenmangel bzw. Eisenmangelanämie.
Indikation
V.a. Eisenüberladung, Differentialdiagnose des Eisenmangels, z.B. Verteilungsstörung
Verwendung in