Allgemeines
Die Achondroplasie ist die häufigste generalisierte Skelettdysplasie und gilt als klassische Form des Kleinwuchses. Es handelt sich dabei um eine genetisch bedingte Erkrankung mit einer Störung der Knorpel- und Knochenbildung. Der Erbgang ist autosomal-dominant mit einer Prävalenz von 1-9/100.000. Die Krankheit entsteht meist durch Neumutation und zu ca. 20% durch Vererbung. Die geschätzte Prävalenz unter Lebendgeburten beträgt weltweit etwa 1/25.000. Betroffene erreichen im Erwachsenenalter eine Körpergröße von etwa 125-130 cm. Charakteristische klinische Symptome sind Verkürzung der proximalen Extremitäten-Anteile (Rhizomelie) mit einem langen und schmalen Rumpf. Makrozephalie mit prominenter Stirn (Balkonstirn, Mittelgesichtshypoplasie und flache Nasenwurzel) sind schon bei Geburt erkennbar. Weitere Zeichen sind eine Achsenfehlstellungen der Beine (z.B. Genua valga), Wirbelsäulen- sowie Beckenveränderungen und Wirbelkanalstenosen. Durch Einengung der belüfteten Schädelräume neigen die Patienten vermehrt zu chronifizierenden Atemwegsinfektionen. Genetik: Ursache der Achondroplasie sind Mutationen im FGFR3-Gen(fibroblast growth factor receptor typ 3 gene), das auf dem Chromosom 4 liegt und den Rezeptor 3 des Fibroblastenwachstumsfaktors kodiert. Dieser Transmembranrezeptor spielt durch verschiedene Signalkaskaden eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Knochen-Längenwachstums mittels Proliferation des Knorpels und enchondrale Ossifikation. Im mutierten Protein ist das Glycin in Position 380 gegen Arginin ausgetauscht. Dies führt dazu, dass der Rezeptor dauerhaft aktiv ist und die Längenwachstumsregulierung des Knochens stört.
Schlüsselworte
ACH, Skelettdysplasie, Kleinwuchs
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