AGS (21-Hydroxylase-Defekt) | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
AGS21
AGS (21-Hydroxylase-Defekt)
OMIM: 201910 Einverständniserklärung nach dem GenDG erforderlich !
PCR

AGS (21-Hydroxylase-Defekt)

Allgemeines

Ein Adrenogenitales Syndrom wird in der überwiegenden Zahl der Fälle (95%) durch Mutationen im aktiven CYP21-Gen (Steroid-21-Hydroxylase) verursacht. Nur homozygote oder compound-heterozygote Träger zeigen Symptome. Sie haben ihre Genveränderung von ihren gesunden Eltern geerbt, die als heterozygote Anlageträger aufzufassen sind und ihre Genveränderung an 25% ihrer Kinder weitergeben.
Klinische Bedeutung: Aufgrund der fehlenden oder herabgesetzten Enzymaktivität der 21-Hydroxylase fällt auf der einen Seite der Metabolit 17-alpha-Hydroxy-Progesteron vermehrt an. Auf der anderen Seite kommt es zu einer herabgesetzten Synthese von Aldosteron und Cortisol. Durch den vermehrten Anfall von Metaboliten der Steroidsynthese und Ausbleiben der Rückkopplung durch Cortisol kommt es zu einer vermehrten Produktion von Androgenen wie Testosteron.
Der Enzymmangel kann sich in Abhängigkeit von der zugrundeliegenden Mutation in verschiedenen Formen manifestieren: Salzverlustsyndrom mit Virilisierung weiblicher Feten bereits in utero und postpartalem Aldosteron- und Cortisolmangel mit konsekutivem NaCl-Verlust und KCl-Anstieg. Virilisierungen können durch frühe Gabe eines plazentagängigen Glucocorticoids weitgehend verhindert werden.
Klassische virilisierende und lateonset-Formen zeigen deutlich mildere Verläufe. Symptome zeigen sich in den meisten Fällen erst mit und nach der Pubertät. Bei Frauen kommt es zu Virilisierungen (prämature Pubarche, Akne, Seborrhoe, Hirsutismus, akzeleriertes Knochenalter, Klitorishypertrophie). Jungen fallen höchstens durch eine Pubertas präcox auf.
Siehe auch unter AGS, Adrenogenitales Syndrom 

Indikation

Klinischer Verdacht auf eine congenitale Nebennierenhyperplasie; erhöhtes 17±-Hydroxy-Progesteron Salzverlust-Syndrom;
nicht klassische Formen mit Virilisierungserscheinungen: Prämature Pubarche, Akne, Seborrhoe, Hirsutismus, akzeleriertes Knochenalter, Klitorishypertrophie, Zyklusstörungen;
Pränatale Diagnostik bei begründetem Verdacht, da bei weiblichen Feten durch Glucocorticoidgabe der Mutter Virilisierungen verhindert werden können; familiäre Belastung.

Schlüsselworte

adrenal hyperplasia, adrenogenital syndrome, hirsutism, pseudopubertas praecox, AGS, virilization

Verwendung in