Ak-Suchtest | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
AK
Ak-Suchtest
Bitte beachten Sie, daß für die Blutgruppenbestimmung und Antikörpersuchtest EDTA-Blut benötigt wird. Die Abarbeitung aus Vollblut mit Trenngel ist nicht möglich.
EDTA
2 ml
AGGL

Ak-Suchtest

Allgemeines

Der Antikörpersuchtest (indirekter Coombstest) wird bei jeder Blutgruppenbestimmung und in der Mutterschaftsvorsorge mitbestimmt. Die häufigsten Antikörper mit Bedeutung (Morbus haemolyticus neonatorum, MHN) für die Schwangerschaft sind Rhesus (D>E>c>C>e) Kell (K), seltener ABO-System.
Der Morbus haemolyticus neonatorum ist eine Komplikation der Schwangerschaft, die bei einer Inkompatibilität der Blutgruppen zwischen Mutter und Kind auftreten kann. Die Blutgruppeninkompatibilität kann den Rhesusfaktor D oder das AB0-System betreffen.
Ursachen: Rhesusinkompatibilität. Hat eine rhesusnegative Person Kontakt mit rhesuspositivem Blut, so bildet das Immunsystem Antikörper gegen das fremde Oberflächenantigen auf den kindlichen Erythrozyten und es kommt zu einer Hämolyse der fremden Erythrozyten. Da es bei einer Entbindung in der Regel zu einem geringen Übertritt von Blut zwischen Mutter und Neugeborenem kommt, bildet eine rhesusnegative Mutter nach der Geburt eines rhesuspositiven Neugeborenen entsprechende Antikörper.
Kommt es später zu einer zweiten Schwangerschaft mit einem rhesuspositiven Föten, können die hämolytisch aktiven Antikörper die Plazentaschranke passieren. Als Folge kommt es beim ungeborenen Kind zu einer Hämolyse, da die Antikörper gegen die Blutgruppenmerkmale des Kindes gerichtet sind. Durch eine Hämolyse bereits während der Schwangerschaft kann das ungeborene Kind eine Anämie entwickeln, bei schweren Verläufen kommt es zu einer Fehlgeburt (Hydrops fetalis).
Manchmal kommt es bereits während der ersten Schwangerschaft zu einer Einschwemmung geringer Mengen fetaler Erythrozyten. In einigen Fällen kommt es bereits dann zu einer Antikörperbildung des mütterlichen Immunsystems, in der Regel reichen diese Mengen jedoch nicht aus, um einen Morbus haemolyticus neonatorum auszulösen.
AB0-Inkompatibilität: Grundsätzlich unterliegt eine AB0-Inkompatibilität dem gleichen Prinzip wie einer Rhesusinkompatibilität zwischen Mutter und Kind. Ein entscheidender Unterschied ist, dass wegen der bei jedem normalen Individuum der Blutgruppe 0 vorkommenden Isoagglutinine bereits präformierte IgG-Antikörper im mütterlichen Blut vorliegen können. Dies erklärt die Häufigkeit dieser Inkompatibilität.

Präanalyse

Bitte beachten Sie, daß für die Blutgruppenbestimmung und Antikörpersuchtest EDTA-Blut benötigt wird. Die Abarbeitung aus Vollblut mit Trenngel ist nicht möglich.

Bewertung

Im Normalfall sind bei der Schwangerschaft keine Antikörper nachweisbar. Ist eine Anti-D-Prophylaxe mit Hyperimmunglobulin (z.B. Rheogam) vorausgegangenen, kann ein bereits bestehender niedriger Anti-D-Titer überlagert werden.
 

Morbus haemolyticus neonatorum (MNH):

System

Antigen

Antikörper
IgG             IgM

MHN

Rhesus

D

meist

einige

schwer

C

meist

schwer

Cw

meist

schwer

E

meist

einige

schwer

C

meist

schwer

E

meist

schwer

Kell

K

meist

einige

schwer

K

meist

mild

Duffy

Fya

meist

mild

Fyb

meist

Kidd

Jka

meist

einige

mild

Kidd

Jkb

meist

einige

mild

Lutheran

Lua

selten

einige

mild

Lub

einige

einige

mild

ABO

A

einige

meist

mild

B

einige

meist

mild

AB

einige

meist

mild

MNS

M

selten

meist

mild

N

sehr selten

meist

mäßig

S

einige

einige

schwer

S

meist

selten

schwer

P

P1

meist

Lewis

Lea

meist

nicht bekannt

Leb

meist

nicht bekannt

I

I

sehr selten

meist

I

selten

meist

 

Indikation

Mutterschaftsvorsorge (1. Untersuchung: Beginn der Schwangerschaft, 2. Untersuchung: 24-27. Schwangerschaftswoche); Abklärung bei positivem indirekten Coombs-Test, Anti-D-Kontrolle nach Anti-D-Prophylaxe (höchste Impftiter sind wie bei anderen passiven Immunglobulingaben nach ca. 3 Tagen zu erwarten).

Verwendung in