Allgemeines
Amoxypen®, Baktocillin®, Infectomox®
Amoxicillin ist ein Breitbandantibiotikum aus der Gruppe der Aminopenicilline und gehört damit zur Wirkstoffgruppe der ß-Lactam-Antibiotika. Der bakterizide Wirkmechanismus gegen grampositive und einige gramnegative Bakterien geschieht durch die Hemmung der Quervernetzung der Bakterienzellwandpeptidoglykane.
Amoxicillin wird gastrointestinal absorbiert. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal, Halbwertszeit ist 60 min, bei Neu- und Frühgeborenen: ca. 3-4 h, bei gestörter Nierenfunktion: bis 7 h, bei Anurie 10-20 h. Das Verteilungsvolumen ist hoch in Urin, Galle, Lunge, Knochengewebe und Synovialflüssigkeit, mäßig im pathologischen Liquor und unzureichend im normalen Liquor, Sputum und Gallenwegen mit Obstruktion.
Therapeutische Anwendungen sind Infektionen des Magen-Darm-Traktes, der Gallenwege und der ableitenden Harnwege, bei Atemwegsinfektionen, Keuchhusten und Infektionen des Mittelohres sowie Hautinfektionen der Haut, etwa nach Tierbissen.
Interaktionen mit anderen Pharmaka treten auf z.B. bei Probenecid (Hemmung der renalen Ausscheidung); Allopurinol (erhöhtes Risiko für das Auftreten von Hautreaktionen); Digoxin ( Resorptionserhöhung).
Therapeutic Drug Monitoring (TDM): Für ß-Laktamantibiotika ist eine zeitabhängige Bakterizidie charakteristisch. Im Rahmen eines therapeutischen Drug Monitoring bei schwer kranken, septischen Intensivpatienten wird deshalb als PK/PD-Ziel empfohlen die freie Serum/Plasmaskonzentrationen 60-100% des Dosierungsintervalls oberhalb des 4- bis 6-fachen der MHK des zu bekämpfenden Keims zu halten. Bis eine keimspezifische MHK ermittelt wird, können bei diesen Patienten Amoxicillin-Talkonzentration bzw. Steady State-Konzentration unter Dauerinfusion von 40-80 mg/l als Ziel benutzt werden.
Literatur: Brinkmann A. et al. Krankenhaushygiene up2date 2017;12:59.& Guilhaumou R. et al. Critical Care 2019;23:104.
Indikation
Therapieüberwachung, z.B. bei renalen Ausscheidungsstörungen
Verwendung in