Arylsulfatase A | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
ARSUA
Arylsulfatase A
Serum
3 ml
PHOT

Arylsulfatase A

Allgemeines

Arylsulfatase A (ARSA) ist das Markerenzym zur Diagnostik der metachromatischen Leukodystrophie (MLD). Es ist auf Chromosom 22q13.31-qter codiert und dient zur Aufrechterhaltung der Myelinsubstanz durch Abbau des im Myelinstoffwechsel anfallenden sauren Sulfatids (sulfatierte Glykosphingolipide, besonders Sulfogalaktosyl-Ceramide oder Sulfogalakto-Cerebroside). Durch Verminderung der Arylsufatase A-Aktivität reichert sich Sulfatid an und destabilisiert die Markscheiden bis hin zur Demyelinisierung. Der Nachweis fehlender Aktivität der Arylsulfatase A erfolgt im Harn, Leukozyten oder Fibroblasten. Niedriger Enzymaktivitäten können allerdings auch bei gesunden Menschen vorkommen(Pseudodefizienz der Arylsulfatase A). Am sichersten ist die biochemische Diagnostik, wenn neben der fehlenden Enzymaktivität auch die Anhäufung von Sulfatiden im Harn nachgewiesen wird. Die Sulfatide sind auch bei denjenigen Sonderformen der MLD erhöht, die nicht auf einem Mangel an Arylsulfatase A beruhen.
Die Metachromatische Leukodystrophie (MLD) ist eine autosomal rezessiv vererbte neurodegenerative Erkrankung. Nach dem Erkrankungsalter werden drei Formen unterschieden: spät-infantil, juvenil und adult. Die Häufigkeit der MLD bei Geburt liegt zwischen 0,5 und 1:50.000 (davon 60% spät-infantil, 20-30% juvenil und 10-20% adult). Die Prävalenz wird auf 1:625.000 geschätzt. Die spät-infantile Form ist am häufigsten. Sie beginnt zur Zeit des Laufenlernens mit Muskelhypotonie, Gehstörungen, Optikusatrophie und motorischer Regression, dies noch vor einer Beeinträchtigung der mentalen Leistungen. Das periphere Nervensystem ist in seiner Gesamtheit betroffen, die Nervenleitgeschwindigkeiten sind vermindert. Die Krankheit schreitet in wenigen Jahren bis zu einem Zustand der Dezerebration fort, der Tod tritt innerhalb von 5 Jahren nach Beginn der Symptome ein.
Klinische Symptome sind motorische oder psychiatrische Störungen, die Progredienz ist langsam. Die Krankheit kann sich auch in Form eines Krampfleidens manifestieren. Im Urin werden Sulfatide vermehrt ausgeschieden, aber weniger als bei den früheren Formen. Bei der spät-infantilen Form der MLD ist die Aktivität der Arylsulfatase A sehr niedrig oder fehlt ganz. Auch bei der juvenilen Form bestehen Enzymmangel und Sulfatidurie, aber weniger stark ausgeprägt als bei der infantilen Form. Bei der adulten Form schließlich wird eine größere Restaktivität des Enzyms gefunden.

Präanalyse

Bitte dringend beachten: benötigtes Volumen: 3 ml serum!

Bewertung

Erniedrigte oder fehlende Aktivität spricht für eine Leukodystrophie.

Indikation

Metachromatische Leukodystrophie

Schlüsselworte

ARSA, Metachromatic Leucodystrophy, MLD

Verwendung in