Allgemeines
Chloroquin ist eine chemische Verbindung, die nahe mit Chinin verwandt ist und besitzt eine blutschizontozide Wirkung durch Hemmung der Hämpolymerase, welche die Kristallisierung von Hämozoin katalysiert, einem Abbauprodukt des Häms. Hämozoin entsteht, wenn der Malariaerreger das Hämoglobin in infizierten Erythrozyten abbaut, um daraus Proteine für seinen eigenen Stoffwechsel zu gewinnen. Kann das Hämozoin nicht mehr kristallisiert werden, führt dies zum Absterben des Parasiten im späteren erythrozytären Stadium.
Anwendungen: Chloroquin war einstmals das weltweit am häufigsten verwendete Medikament zur Therapie und Vorbeugung der Malaria tropica, es ist jedoch heutzutage aufgrund resistenter Erreger zunehmend unwirksam und kann nur noch zur Standardprophylaxe in Gebieten ohne Chloroquin-Resistenz eingesetzt werden. Darüber hinaus findet Chloroquin als Mittel bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen, dem Lupus erythematodes und der Porphyria cutanea tarda Verwendung.
Pharmakokinetik: Chloroquin wird rasch und nahezu vollständig resorbiert. Hauptmetabolit ist das ebenfalls antiplasmodisch wirksame Monodesethylchloroquin. Mit einer 90%igen Bioverfügbarkeit reichert es sich 2- bis 5-fach in Erythrozyten und anderen Blutzellen, mehr als 10-fach in Leber, Lunge, Nieren und Herz an. Da sehr wenig freie Substanz im Blut bleibt und die Gewebsspeicher nur langsam entleert werden, beträgt die terminale Halbwertszeit mehr als 40 Tage. Ein Plasma-Gewebe-Gleichgewicht erreicht Chloroquin nach 4 Wochen, Hydrochloroquin erst nach 6 Monaten. Chloroquin wird nur sehr langsam zu 40-70% unverändert renal eliminiert, davon etwa 25% als Monodesethylchloroquin, der Rest wird über Leber und Gallenwege sowie über die Fäzes ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit variiert dosis- sowie therapiedauerabhängig und kann zwischen 6 h und mehr als 10 Tagen liegen.
Interaktionen: eine langfristige, gleichzeitige Einnahme von Digoxin und Chloroquin kann zu erhöhten Digoxin-Plasmaspiegeln mit dem Risiko einer Glykosidintoxikation führen. Sehr seltene Nebenwirkungen sind Agranulozytose, Panzytopenie und Thrombozytopenie.
Indikation
Therapiemonitoring
Verwendung in