Allgemeines
Die Liquorproteine entsprechen bei normaler Blut/Liquorschranke ca. 1/80 bis 1/100 der Serumkonzentration. Etwa 80% des physiologischen Liquorproteins stammen aus dem Serum, wobei die kleineren Proteine wie Albumin, saures ±-1-Antitrypsin, Hämopexin, ±-2-Glykoprotein und Transferrin dominieren. Proteine aus dem Hirngewebe, z.B. Präalbumin, sind nur in Spuren unter 0,05 mg/dl vorhanden und haben keine diagnostische Bedeutung. Bei einer Schrankenstörung steigt der Prozentanteil im Liquor zunehmend an, ebenfalls können Immunglobuline lokal produziert werden. Die Blut-Liquor-Schranke des Neugeborenen ist wesentlich durchlässiger als die des Erwachsenen. Die Albuminwerte fallen kontinuierlich im Verlauf der ersten Lebensmonate ab, erreichen beim Kleinkind die niedrigsten Werte und steigen dann langsam wieder an.
Bewertung
Stark erhöht (100 - 500 mg/dl) bei Meningitis epidemica, progressiver Paralyse;
erhöht (50 - 150 mg/dl) bei Meningitis tuberculosa, Poliomyelitis, Multipler Sklerose, Tabes dorsalis u. weiteren luetischen Krankheitsbildern, Hirntumor, Traumen;
normal bis leicht erhöht bei Hirnabszeß und Encephalitis epidemica.
Indikation
Meningitis, V.a. Multiple Sklerose
Verwendung in