Allgemeines
In der Nähe des Entbindungstermin können fetale Erythrozyten in den mütterlichen Kreislauf übertreten. Eine fetomaternale Transfusion (FMH) kann ebenso im Laufe der Schwangerschaft durch mütterliche Traumata oder Eingriffe (z.B. Amniozentesen) ausgelöst werden. Bei Resus-D-Inkompatibilität von Mutter und Kind steigert ein wachsender Anteil fetaler Erythrozyen das Risiko einer Sensibilisierung Rhesus-negativer Mütter gegen Rhesus-positive fetale Erythrozyten. Dadurch können Syndrome resultieren, die u.U. eine lebensgefährliche Anämie des Kindes oder gar den Fruchttod nach sich ziehen. Der Nachweis von fetalen Erythrozyten dient als semiquantitativer Nachweis der Erkennung des Ausmaßes einer fetomaternalen Transfusion im Rahmen einer Entbindung. Dadurch läßt sich eine Aussage über die notwendige Dosierung einer postpartalen Rhesusprophylaxe machen.
Präanalyse
Probenstabilität: max. 48 Stunden!
Bewertung
> 1 pro Mille spricht für eine fetomaternale Mikrotransfusion.
> 3 pro Mille spricht für eine fetomaternale Makrotransfusion (Übertritt von mehr als 15 ml fetales Blut). Bis 0,4% fetale Erythrozyten reicht die Standard-Dosis von 300µg Anti-D-Immunglobulin aus. Bei Ergebnissen > 0,4% muß zunächst mit einer weiteren Dosis nachgeimpft werden. Nach 1-2 Tagen soll der fetomaternale Hämolysetest wiederholt werden.
Indikation
Verdacht auf feto-maternale Transfusion zur Abschätzung der transfundierten Menge
Schlüsselworte
fötal, Kleihauer, foetal
Verwendung in