Allgemeines
Hepcidin ist ein zirkulierendes regulatorisches Peptid, welches in der Leber produziert wird und eine zentrale funktionelle Stellung in der Eisenhomöostase hat. Hepcidin hemmt den Eisentransporter Ferroportin und dadurch die intestinale Eisenresorption einerseits und die Eisenfreisetzung aus Makrophagen und Hepatozyten anderseits. Die Hepcidin-Expression in den Hepatozyten sinkt bei Eisenmangel und steigt bei Eisenüberschuss. Hepcidin zählt außerdem zu den Akute-Phase-Proteinen, deren Synthese durch Interleukin-6 induziert wird. Die Untersuchung der Hepcidinkonzentration im Serum ermöglicht es, die Anämietypen voneinander zu unterscheiden: den absoluten Eisenmangel (Hepcidin vermindert) von einem funktionellen Eisenmangel bei chronischen Erkrankungen (Hepcidin erhöht) und kann als Eisen-Verfügbarkeit interpretiert werden. Mangelnde Synthese oder Funktion von Hepcidin, wie z.B. bei Leberinsuffizienz oder genetischen Veränderungen im Hepcidin-Gen (HAMP), führen zu Eisen-Hyperresorption sowie zu einer Zunahme der Eisenkonzentration im Blut und Geweben und können dadurch zur Eisenüberladung beitragen. generell gilt, daß zur Diagnosefindung weitere Laborparameter zu berücksichtigen sind.
Präanalyse
Blutentnahme soll nüchtern erfolgen Testdurchführung je nach Anforderungsmenge: 1-2 mal pro Woche
Bewertung
Erniedrigte Werte finden sich bei Eisenmangelanämie (meistens < 11 ng/ml); erhöhte Werte bei Anämien im Rahmen chronischer Erkrankungen (meistens > 42 ng/ml).
Schlüsselworte
Anämie, Eisen, Hämochromatose
Verwendung in