Allgemeines
Kalium ist ein intrazellulärer Elektrolyt dessen Konzentration 40fach höher als extrazellulär ist. Das Zellwandenzym Natrium-Kalium-ATPase sorgt dafür, dass dieser Konzentrationsunterschied beibehalten wird. Kalium wird über die Nahrung in den Körper aufgenommen. Kaliumreiche Nahrungsmittel sind unter anderem Bananen, Obstsäfte und Trockenobst. Die Ausscheidung von Kalium erfolgt über die Nieren. Daher ist die Kaliumkonzentration im Blut unter anderem ein wichtiger diagnostischer Wert bei der Feststellung und bei der Verlaufsbeobachtung von Nierenerkrankungen.
Präanalyse
0,5 ml hämolysefreies Serum: in Serum-Monovetten mit Trenngel abnehmen (Gel schützt vor Übertritt des erythrozytären Kalium in das Serum) oder alternativ Blut im Serumröhrchen gerinnen lassen, zentrifugieren und Serumüberstand abkippen.
Lange Venenstauung bedingt falsch hohe Kalium-Werte, umgehender Transport in das Labor (Fahrdienst), alternativ nach Blutentnahme Material abseren und Serum einsenden. Bei zu langer Lagerung auf dem Blutkuchen sind falsch hohe Werte aufgrund der Hämolyse zu erwarten.
Bewertung
Erhöht bei: chronischer Niereninsuffizienz, Hämolyse, Gewebszerstörungen, diabetische Azidose, NNR-Insuffizienz, ACE-Hemmer-Therapie, kaliumsparende Aldosteronantagonisten-Diuretika: Amilorid (Arumil), Triamteren (Jatropur), Cyclosporintherapie;
erniedrigt bei: enterale Kaliumverluste (Diarrhoe, Erbrechen), bei renalen Kaliumverlusten, z.B. Thiazid-Diuretika (Esidrix, Saltucin, etc.) und Schleifendiuretika (Lasix, Arelix, Hydromedin, etc.), Hyperaldosteronismus, tubuläre Azidose, Cicletanin-Medikation (Hypokaliämieeffekt infolge diuretischer Prostaglandinwirkung).
Beachte: Hyperkaliämie vermindert Digitaliswirkung, Hypokaliämie steigert Digitaliswirkung.
Verwendung in