Präanalyse
Wegen der zirkadianen Rhythmik empfehlen wir, das Blut morgens um 8.00 Uhr abzunehmen. Bei späterer Blutabnahme sinken die Melatoninspiegel deutlich ab mit einer Halbwertzeit von ca. 45 Minuten. Am frühen Nachmittag läßt sich normalerweise kaum Melatonin im Blut nachweisen. Die Spitzenspiegel (>30 pg/ml) liegen zwischen 4 und 6 Uhr am frühen Morgen. Wir möchten Sie außerdem darauf aufmerksam machen, dass Melatonin vielen Kosmetik- und Pflegeprodukten zugesetzt wird. Dies haben auch umfangreiche Untersuchungen in unserem Labor bestätigt. Es hat sich gezeigt, dass es präanalytisch bei der Verwendung von melatoninhaltigen Handcremes oder Haarwachs zu einer nicht unerheblichen Kontamination der Probe (z.B. bei der Erstellung von Probenaliquoten) kommen kann. Wir haben unsere internen Prozesse entsprechend angepasst. Dennoch kann eine Kontamination schon zuvor entstehen. Daher bitten wir Sie, dass Sie uns für die Bestimmung von Melatonin am besten eine separate Probe zukommen lassen. Wir werden in die Zukunft bei stark erhöhten Ergebnissen auf die Möglichkeit einer Kontamination hinweisen.
Bewertung
Erhöhte Melatonin-Werte kommen vor während langer Dunkelphasen (z.B. Winter), Tryptophan-reicher Kost, hochdosierter Vit.-B3/B6-, Ca-, Mg-Gabe, Marihuana-Abusus, Gabe von Fluvoxamin oder MAO-Hemmern und reduziertem Lebermetabolismus. Verminderte Melatonin-Werte kommen vor bei chronischem Stress, intensivem Abendsport, Hyperthyreose, Abusus von Genussmitteln (Kaffee, Tabak, Alkohol), Medikamenten (Antideppressiva, Tranquilizer, Corticoide, ß-Blocker, Antihypertensiva, Antirheumatika, ASS), Überdosierung von Vit.-B12, Ca, Mg, Östrogen-Progesteron-Defizit, Serotonin- oder hGH-Mangel, Vit.-B3- oder -B6-Mangel.
Indikation
Schlafstörungen
Verwendung in