Allgemeines
Isocyanate sind hochreaktive organische Verbindungen mit unterschiedlicher Grundstruktur, die als gemeinsames Merkmal die Isocyanat-Gruppe aufweisen. Unterschieden wird zwischen aromatischen Isocyanaten (z.B. TDI, MDI, NDI) und (cyclo)aliphatischen Isocyanaten (z.B. IPDI, H12 MDI oder HDI). Isocyanate sind Reaktionspartner für Alkohole, Wasser, Amine oder für Polyole bei der Herstellung der technisch vielfältig genutzten Polyurethan-Kunststoffe.
Medizinische Bedeutung: Isocyanate schädigen, durch eine Reaktion mit NH2- und OH-Gruppen, die Zellmembranen menschlicher Zellen. Bei Aufnahme durch Inhalation Isocyanat-haltiger Dämpfe kommt es zu Reizerscheinungen an Haut und Schleimhaut. Im Auge können Hornhautschädigungen verursacht werden. Insbesondere HMDI kann auf der Haut eine Nesselsucht, ein Kontaktekzem oder eine toxische Dermatitis auslösen. Isocyanate, insbesondere MDI und TDI, können eine allergische Reaktionen des Typ I hervorrufen (EAST-Teste sind möglich). Das sich dadurch entwickelnde Isocyanat-Asthma präsentiert sich ähnlich wie das klassische allergische Asthma. Spezifische Antikörper werden nur selten nachgewiesen.
Eine Diagnose erfolgt häufig über einen Provokationstest. Atemwegserkrankungen, die durch Isocyanate ausgelöst werden, können als Berufskrankheit (BK1315) anerkannt werden. Arbeitnehmer, die regelmäßig Isocyanaten ausgesetzt sind, müssen an arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen.
Präanalyse
Stabilität: 7 Tage bei Raumtemperatur, 2 Monate bei - 20 °C. Urin in neutralen PP-Röhrchen sammeln. Probenahme nach Expositionsende.
Schlüsselworte
MDI, TDI, Diisocyanate
Verwendung in