Allgemeines
Das Methämoglobin enthält Eisen in III-wertiger Form (Hämiglobin) und kann daher O2 nicht übertragen. Der physiologische Meth-Hb-Gehalt des Blutes liegt unter 1,5% des Gesamthämoglobins. Bei erhöhten Werten wird eine Zyanose sichtbar. Ursachen einer Methämoglobinämie sind oft Medikamente oder toxische Substanzen. Klinische Symptome treten meist erst bei Meth-Hb-Werten über 40% des Gesamt-Hb auf.
Präanalyse
Blutabnahme: EDTA Blut (Blutgasmonovette oder -kappilare verwenden), Blutproben dürfen nicht gekühlt werden.
Einsendung: gefrorenes EDTA-Hämolysat
ACHTUNG: Stabilität im Blut bei Raumtemperatur (ca. 20-25°): max. 4 Stunden!
Die Probe muss daher sofort zur Analyse ins Labor gebracht werden. Da Methämoglobin in intakten Erythrozyten enzymatisch zu Hämoglobin transformiert und in HbO2 umgewandelt werden kann, muss die Messung möglichst innerhalb 2-4 Stunden nach der Probenentnahme erfolgen (Quelle: L. Thomas, Labor und Diagnose, 6. Auflage, 2005, S. 698).
Störfaktoren: Hypertriglyceridämie (ab 1000 mg/dl) und Hyperbilirubinämie (ab 10 mg/dl)
Wenn die Probe nicht unmittelbar im Labor oder innerhalb 4 Stunden nach Abnahme gemessen werden kann, müssen die Erythrozyten nach der Blutentnahme direkt lysiert und entsprechend EDTA-Hämolysat eingeschickt werden. Anweisung zur Herstellung des Hämolysats: - Hämolyse der Erythrozyten wird durch eine Verdünnung von des Blutes mit bidest Wasser erzielt Bitte beachten: Sollten Sie gleichzeitig ein Blutbild anfordern, benötigen wir ein zweites EDTA-Röhrchen (nicht lysiert, ohne Wasser!).
- 200 µl ml EDTA Blut mit 9800 µl (9,8 ml) Aqua dest. mischen
- Röhrchen einige Male schwenken und deutlich als "EDTA Hämolysat" kennzeichnen
-
Bewertung
Erhöht bei: Aufnahme von Methämoglobinbildnern wie Phenacetin, Sulfonamide, Chinin, PAS, Nitrite, Stickoxyde, Arsenwasserstoff, aromat. Nitro- und Aminoverbindungen, Chlorate, Bromate.
Falsch erniedrigte Werte: Zu lange Probenverwahrzeit (Met-Hb ist im Erythrozyten nur ca. 4 Stunden stabil)
Schlüsselworte
methemoglobin
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