Mycophenolat | SYNLAB Leistungsverzeichnis
Humanmedizin
Analyse-Typ
Kürzel
Untersuchung
Material
Proben-Volumen
Methode
MYCOP
Mycophenolat
EDTA-Plasma
1 ml
HPLC

Mycophenolat

Allgemeines

Mycophenolat-Mofetil (auch Mykophenolatmofetil oder Mykophenolat-Mofetil, MMF) ist ein Arzneistoff, der die Wirkung des Immunsystems unterdrückt (Immunsuppressivum). Es wird vor allem in Kombination mit Ciclosporin und Corticosteroiden zur Prophylaxe von akuten Transplantatabstoßungsreaktionen bei Patienten mit allogener Nieren-, Herz- oder Lebertransplantation eingesetzt. Mycophenolatmofetil ist der 2-Morpholinoethylester von MPA.
MPA ist ein potenter, selektiver, nicht-kompetitiver und reversibler Hemmer der Inosinmonophosphat-Dehydrogenase und hemmt auf diese Weise den De-novo-Pfad der Guanosinnukleotid-Synthese, ohne dabei in die DNA eingebaut zu werden.
Da die Proliferation von T- und B-Lymphozyten entscheidend von der De-novo-Synthese von Purinen abhängig ist, während andere Zelltypen andere Pfade benutzen können, hat MPA auf Lymphozyten eine stärkere zytostatische Wirkung als auf andere Zellen.
Pharmakokinetik: Mycophenolatmofetil unterliegt nach oraler Verabreichung einer schnellen und umfangreichen Resorption und einem vollständigen präsystemischen Metabolismus in den aktiven Metaboliten und ist nicht systemisch im Plasma nachweisbar. MPA wird in klinisch relevanten Konzentrationen zu 97% an Plasmaalbumin gebunden. Wegen des enterohepatischen Kreislaufs wird in der Regel 6-12 Stunden nach der Verabreichung ein zweiter Anstieg der MPA-Plasmakonzentration beobachtet.
MPA wird vorwiegend über die Glucuronyltransferase in das MPA-Phenolglucuronid (MPAG, zu 87% im Urin nachweisbar) umgewandet, das keine pharmakologische Wirkung besitzt. MPA und MPAG werden in klinisch beobachteten Konzentrationen nicht durch eine Hämodialyse entfernt.
In der frühen Phase nach der Transplantation (<40 Tage nach der Transplantation) haben Patienten mit Nieren-, Herz- oder Lebertransplantat um etwa 30% niedrigere mittlere MPA-Werte und um etwa 40% niedrigere Cmax-Werte auf als in der späten Phase nach der Transplantation (3-6 Monate nach der Transplantation).
Häufigere Nebenwirkungen (bei über 10 % der Patienten) sind Anämie, Thrombozytopenie, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Infolge der Unterdrückung des Immunsystems können vermehrt Infektionen (Sepsis, Candidose, Herpes simplex, Herpes zoster) auftreten.

Schlüsselworte

mycophenolic acid

Verwendung in