Allgemeines
Östron gehört zu den drei natürlich vorkommenden Hauptöstrogenen. Es wird bei prämenopausalen Frauen überwiegend im Ovar durch Umwandlung von Androstendion mittels Aromatase gebildet. Daneben wird dort in geringem Ausmaß auch Östradiol (E2) aus Testosteron gebildet. Der Zyklusverlauf von Östron bei fertilen Frauen ist parallel zu Östradiol. In der Menopause fällt normalerweise Östron gleichermaßen wie Östradiol ab. Die E1-Menge kann bei bestimmten Konstellationen auf das 2- bis 3-fache der Norm ansteigen: z.B. bei übergewichtigen Frauen ist zusätzlich eine bemerkenswerte Konversion von Androgenvorstufen im peripheren Fettgewebe festzustellen; beim PCO-Syndrom ist im Ovar eine vermehrte Bildung von E1 aus Androstendion zu beobachten.
Einflüsse auf das Östron während einer Hormon-Replacement-Therapie (HRT):
Bei oraler Zufuhr von Östradiol oder Östradiol-Konjungaten können unphysiologisch hohe E1-Spiegel beobachtet werden. Dieser Anstieg ist nicht die Folge peripherer Aromatisierung von Androgenen, sondern ist auf die Aromatisierung des Östradiols durch den Darm, die Darm-Mukosa und während der ersten Leberpassage zurückzuführen. Die erhöhten E1-Spiegel können bei oraler HRT folgende klin. Beschwerden auslösen: Blähbauch, Ödeme, Mastodynien, empfindliche Brust, Schwitzen, Hitzewallungen, Schmierblutungen. Ein Wechsel auf eine transdermale Substitution sollte in diesem Fall überlegt werden.
Indikation
bei V.a. PCO: E1 zusammen mit LH, FSH, E2 und Androgenen; klimakterische Beschwerden unter HRT
Schlüsselworte
Östron
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