Allgemeines
Der angeborene Protein Mangel folgt dem autosomal dominanten Erbgang. PROC, das Gen für Protein C, besteht aus 9 Exons und ist auf Chromosom 2 lokalisiert. Bisher sind mehr als 360 Mutationen im Protein C Gen beschrieben, die zu einem angeborenen Protein C-Mangel führen. Das Vorkommen von Protein C-Defekten mit erhöhtem Risiko für thromboembolische Ereignisse in der Gesamtbevölkerung wird auf etwa 1:16000 geschätzt. Bei jüngeren Patienten sind 5-8% der thromboembolischen Ereignisse auf einen hereditären Protein C-Mangel zurückzuführen.
Durch die Sequenzierung der 9 Exons mit angrenzenden Intron Bereichen werden in etwa 97 % der bekannten Protein C Mutationen erkannt. Dabei handelt es sich meist um Missense-Mutationen, weniger um Nonsens-, Splice-site- und Frameshift- Mutationen. Exonübergreifende heterozygote Deletionen und Duplikationen werden duch diese Methode nicht erfasst. Zur Detektion einer solchen Variante wird eine MLPA (Multiplex Ligation Dependent Probe Amplification) an eine unauffällige Sequenzierung angeschlossen.
Indikation
Erniedrigte Protein C-Aktivitäten, (rezidivierende) Thromboembolien unklarer Ätiologie, differentialdiagnostische Abklärung einer Störung im Gerinnungssystem, z.B. bei DIC, Lebererkrankungen, Dicumarolnekrose
Durchführung
1. Molekulargenetische Analyse der Exons 1-9, sowie der Exon Intron Grenzen des PROC Gens (Chromosom 2: 2q13-q14) mittels DNA-Sequenzierung nach Polymerase Kettenreaktion. Durch die Sequenzbestimmung im PROC Gen werden in etwa 97% der beschriebenen Mutationen erkannt.
2. Molekulargenetische Analyse von 9 Exons des PROC Gens mittels Multiplex Ligation Dependent Probe Amplification (MLPA) zur Detektion von heterozygoten Deletionen und Duplikationen einzelner Exons bzw. des gesamten Gens.
Verwendung in