Allgemeines
Der Zwergfadenwurm (Strongyloides stercoralis) ist ein den Menschen befallender Parasit, der ohne Zwischenwirt, jedoch mit einer freilebenden Phase vorkommt. Eine Infektion wird als Strongyloidiasis bezeichnet. Seine Hauptverbreitung ist in den Tropen, gelegentlich kommt er auch in gemäßigten Gebieten vor, wo er Familien- oder Gemeinschaftsinfektionen hervorruft.
Der Zyklus verläuft in zwei Phasen: nach oraler Aufnahme siedeln die adulten Weibchen sich im Darm des Menschen an und legen dort bis zu 2000 Eier am Tag ab. Aus diesen schlüpft die erste Larve, welche nun entweder mit den Faeces ins Freie gelangt oder sich über ein weiteres Larvenstadium zur dritten Larve entwickelt. Die dritte Larve bohrt sich nun über die Schleimhaut des Dickdarms oder der Analhaut ins Blutgefäßsystem ein. Von dort wandert sie über die Lunge zu den Bronchien, über die Luftröhre zurück zum Darm, so dass eine neue Population entsteht.
Werden die ersten Larven jedoch ausgeschieden, entwickeln sie sich weiter zur filariformen Larve, diese dringt nun über die Haut in einen neuen Wirt ein. Ein weiterer Weg, den die erste Larve einschlagen kann, nachdem sie den Wirt verlassen hat, besteht in der Weiterentwicklung zum adulten Männchen beziehungsweise Weibchen.
Nach der Paarung dieser Adulti legt das Weibchen Eier ab, diese werden nun zur filariformen Larve, der Zyklus beginnt wieder von neuem. Die Infektion kann chronisch werden und so über Jahrzehnte bestehen ohne Beeinträchtigung. Es können bei massivem Befall Symptome einer Lungenentzündung auftreten, die durch die Reizung der über die Luftröhre austretenden Larven hervorgerufen wird. Es kommt auch häufig zu Afterjucken durch die in die Analhaut eindringenden Larven.
Lebensbedrohlich wird die Infektion bei Immunsuppression, oder durch Corticoid-Behandlung. Andere Ursachen sind die durch Corticosteroide hervorgerufene Verminderung der eosinophilen Granulozyten. Der V.a. Strongyloidiasis ergibt sich meist aus dem klinischen Erscheinungsbild des Patienten mit entsprechenden gastrointestinalen Symptomen sowie einer Bluteosinophilie und Serum-IgE-Erhöhung.
Schlüsselworte
Nematodes, Nematoden
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