Allgemeines
Vitamin A gehört zu den fettlöslichen Vitaminen, entsteht aus dem Provitamin ß-Carotin, wird in der Leber synthetisiert und dort zu 95-99% gespeichert. Bei Bedarf wird Retinol hydrolytisch abgespalten, ins Plasma abgegeben und an Albumin und an alpha-Globuline gebunden transportiert.
Physiologie: Im Körper ist Vitamin A Schutzstoff für das gesamte Ektoderm. Die normale Struktur der epithelialen Gewebe (Haut, Cornea des Auges, Schleimhäute des Respirations-, Digestions- und Urogenitaltraktes) sowie der Sehvorgang sind Vitamin-A-abhängig. Die tägliche Zufuhr für Kinder beträgt 0,24-1,5 mg, für Erwachsene 0,8-1,1 mg Vitamin A. Vom Körper renal geschiedene Produkte sind die freie und mit Glucuronsäure konjugierte Retinsäure, Retinal bzw. Oxoretinsäure.
Vorkommen: Vitamin A bzw. die pflanzlichen Vorstufen der Carotinoide in Karotten, Erbsen, grünen Bohnen, Spargel, Bananen, Milch und Milchprodukten, Butter, Eigelb, Leber, Nieren, Fischöl.
Klinische Symptome des Vitamin A-Mangels: Auge: Nachtblindheit (Defizienz der Rhodopsinsynthese), Hemeralopie, verminderte Tränenbildung ("trockenes Auge") als erste Anzeichen eines Vitamin-A-Mangels, Keratokonjunktivitis sicca, Biot`sche Flecken, im Extremfall Keratomalazie; Haut: Hyperkeratose mit Stratum corneum-Verdickung, Bildung von Hornpfröpfen in den Follikelostien und Schweißdrüsenausführungsgängen (Phrynoderm), gleichzeitig Plattenepithelmetaplasie an nicht verhornenden Schleimhäuten, Xerostomie, Dysphagie, bläulich getrübte Lippen, chronischer Vitamin-A-Mangel führt zu höherer Inzidenz von Karzinomen (antineoplastische Wirkung der Retinoide).
Präanalyse
lichtgeschützt, gefroren versenden
Bewertung
Erhöht: Hypervitaminose kommt außerordentlich selten, höchstens alimentär im Rahmen einer Akne-Therapie vor; Hauptsymptome: Nausea, Kopfschmerz, diffuse Schuppung, Erhöhung der Transaminasen und Lipide;
erniedrigt: siehe Text oben
Indikation
Differentialdiagnose der Hyperkeratose, Nachtblindheit
Schlüsselworte
Retinol
Verwendung in