Allgemeines
Als Vitamin B6 werden die 3 natürlich vorkommenden und biologisch aktiven Derivate des Hydroxy-5-hydroxymethylpyridins (Pyridoxin, Pyridoxal, Pyridoxamin) bezeichnet. Im Organismus wird Pyridoxin in einer ATP-abhängigen Phosphorylierungsreaktion in das Coenzym Pyridoxalphoshat überführt und ist als solches an der Wasser- und H2S-Abspaltung aus Aminosäuren und an der Decarboxylierung, Transaminierung und Spaltung von Aminosäuren beteiligt. Vitamin B6 beeinflußt als Koenzym ebenso die Aktivität der Diaminoxidase (DAO) und B6-Mangelzustände können dadurch zu Histamin-Intoleranz führen (siehe auch unter Diaminooxidase, DAO).
Physiologie: Tagesbedarf 2,0-2,6 mg, in der Schwangerschaft verdoppelt. Neben der oralen Zufuhr trägt die mikrobielle Synthese im Intestinaltrakt zur Versorgung bei. Vor allem Pyridoxalsäure, aber auch Pyridoxal bzw. Pyridoxamin werden mit dem Urin ausgeschieden.
Vorkommen: Leber, Niere, Gehirn, Fleisch, Fisch, Eigelb, Hefe, Getreide und Reis.
Klinische Symptome bei Vitamin B6-Mangel: Haut: ekzematische Veränderungen wie seborrhoische Dermatitis um Augen, Nase und Mund; Cheilosis; Glossitis; Pädiatrie: bei Mangel in der Schwangerschaft können beim Neugeborenen zerebrale Krampfanfälle, Vit.-B6-abhängige Anämien, Xanthurenazidurie, Cysthathioninurie, Homozystinurie, Hyperornithinämien und Oxalosen Typ I auftreten.
Präanalyse
Lichtgeschütztes EDTA-Plasma optimales Material, bei längeren Versandzeiten EDTA-Plasma gefroren.
Bewertung
Hypervitaminosen treten erst ab mehr als 2 g/Tag auf. Symptome: Neuropathien mit Ataxie und Sensibilitätsstörungen, zerebrale Konvulsionen mit Änderungen des EEGs, hypochrome Anämien und seborrhoische Dermatitis.
Erniedrigte Werte: siehe Text
Indikation
V.a. Mangel oder Überdosierung
Schlüsselworte
Pyridoxalphosphat, Pyridoxalphosphate, Histamin intolerance, PLP, Histamin-Intoleranz, Pyridoxalphoshat, DAO, Phosphate de pyridoxal, P5P
Verwendung in